Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 1220] 

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    ŚRAMAṆA BHAGAVĀN MAHĀVĪRA [550 von 574]

    SEIN LEBEN UND SEINE LEHRE

    KAPITEL X [73 von 91]

    ZWÖLFTES JAHR DES ASKETISCHEN LEBENS (558-557 v.Chr.) [16 von 32]

    MAHĀVĪRA'S ABHIGRAHA [2 von 15]

    Nachdem er vier Monate lang in Kauśāmbī umhergewandert war, um Almosen zu erhalten, betrat Śramaṇa Bhagavān Mahāvīra eines Tages das Haus von Sugupta mantrī (Minister Su-gupta).[1] Er erkannte ihn sofort aus der Ferne.

    'Oh! Er ist Śramaṇa Bhagavān Mahāvīra.'

    Sunandā - die Frau des Ministers - erhob sich freudig von ihrem Sitz und bot ihm verschiedene Speisen und Getränke an. Aber als sie den betrübten Zustand von Su-nandā[2] sah, als Śramaṇa Bhagavān Mahāvīra wegging, ohne etwas anzunehmen, sagten ihre Dienerinnen zu ihr:

    "Ah! Wir können nicht verstehen, warum der gottgleiche Heilige jeden Tag weggeht, ohne Almosen anzunehmen."

    Su-nandā mutmaßte:

    'Der ehrwürdige Jinēśvara muss ein bestimmtes Gelübde abgelegt haben, und da die Bedingungen dieses Gelübdes nicht erfüllt sind, geht er zurück, ohne irgendwelche Almosen anzunehmen.'

    Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war Su-nandā sehr betrübt. Sie kümmerte sich nicht mehr um ihre häuslichen Angelegenheiten, verzichtete auf den Schmuck ihres Körpers und stützte ihre Wangen traurig auf ihre Handflächen. Der Minister kehrte nach Hause zurück, und als er Su-nandā in einem traurigen Zustand sah, fragte er sie,

    "Oh Lotosgesicht! Warum schaust du so traurig aus, ohne jeden Grund? Ich weiß nicht, ob ich dich in irgendeiner Weise beleidigt habe? Da ich außerdem immer bereit bin, mich von schlechter Behandlung fernzuhalten, es ist nicht möglich, dass irgendein anderes Familienmitglied dir gegenüber unfreundlich ist."

    Sie antwortete,

    "Mein Lieber! Es gibt keinen Platz für solche bösen Vorstellungen. Niemand ist auch nur im Geringsten schuldig. Aber seit einigen Tagen nimmt Bhagavān Vardhamāna Swāmī - durch dessen übernatürliche Kräfte der unergründliche Ozean dieser weltlichen Existenz leicht überquert werden kann, und das Erreichen von Śiva-pada (die Wohnstätte des ewigen Segens), die jenseits der Reichweite der eigenen Wünsche liegt und die ohne weitere Wiedergeburten auskommt, ermöglicht wird, und durch dessen Gnade sogar sehr schreckliche Unglücke leicht verschwinden - keine Almosen an. Man kann nicht leicht verstehen, welches abhigraha (Gelübde) er genommen haben mag. Was nützt dann dein scharfer Verstand oder dein Amt als Oberster Minister, wenn man dieses Gelübde nicht kennen kann?"

    Der Minister sagte:

    "Meine Liebe! Lass deinen Kummer beiseite. Morgen werde ich einen Weg finden, um das Gelübde aufzuklären."

     

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    [1] Sanskrit: su+gupta (Wortverbindung); su = gut; gupta = geschützt, bewacht, bewahrt; versteckt, verborgen, geheim gehalten, geheim. Der Name hier ist die Personifizierung von jenem der einer der besten ist, die drei guptis einzuhalten.  

    [2] Sunandā kann als Interpretation und Bedeutung genommen werden als die Personifizierung von jemandem mit sehr gutem Wissen von der Existenz, den Zuschreibungen der fünf Arten von Richtigem Wissen und dass diese durch perfekte Reinheit des Geistes, der Rede und des Körpers selbst erlangen kann, jedoch diese noch nicht erlangt hat. Verheiratet mit Sugupti bedeutet, dass diese Sunandā auch die guptis sehr gut einhält. AΩ

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